Der große null-bar Kompressorvergleich

Unser großes Portfolio an Kompressoren führt bei Euch häufig zu Rückfragen, die wir mit diesem groß angelegten Vergleich für Euch nachvollziehbar aus der Welt schaffen wollen. Dafür haben wir uns alle Kompressoren aus unserem Programm genommen und haben einige Versuche damit angestellt.

Wir haben uns einen kleinen schallgedämmten Raum gebaut (120 x 80 x 80 cm), in diesen Raum haben wir einen Betonklotz mit circa 100 kg Masse gegossen. Auf diesem Klotz haben wir anschließend die verschiedenen Kompressoren mit dem jeweils mitgelieferten Montagematerial montiert. Innerhalb des schallgedämmten Raumes haben wir in 50 cm Entfernung vom Kompressorkopf ein Schallpegelmessgerät aufgestellt. Der Druckausgang der Kompressoren wurde jeweils nach Außen gelegt und dort an einen 20 L fassenden Druckspeicher angeschlossen. An diesen Druckspeicher haben wir einen Drucksensor montiert.

Eine selbst entwickelte Mikrocontrollersteuerung hat das Auswerten des Drucksensors, die Kommunikation mit dem Schallpegelmessgerät und das Ansteuern des Kompressors übernommen. Die vom Mikrocontroller ermittelten Werte wurden in Echtzeit einem Messrechner zur Verfügung gestellt, welcher die Daten aufzeichnete. Wir führten pro Kompressor 5 Messungen von 0 bis 13 bar durch, wobei wir den Kompressoren jeweils circa eine Stunde zum Abkühlen ließen. Wir starteten daher immer mit einem kalten Kompressor, was unserer Meinung nach näher am alltäglichen Gebrauch liegt. Außerdem schwankt die Geschwindigkeit bei heißem Kompressor unabhängig von Hersteller und Modell um bis zu 10%.

Die Kompressoren wurden jeweils von einem Schaltnetzteil mit konstanten 13.8 V Spannung und bis zu 40 A Strom betrieben.

Für die Bestimmung der Druckkurven verwendeten wir jeweils alle Messwerte der 5 Messreihen {Zeit[s] | Druck[bar]} und fügten diese zu einem großen Datenpool zusammen. Aus diesem Datenpool errechneten wir eine Approximierung durch ein Polynom 4. Ordnung unter Verwendung der "Kleinsten Quadrate" Methode. Alle errechneten Kurven besitzen ein Bestimmtheitsmaß R² von über 99 % und sind damit beinahe perfekte Modelle. Die Kurven zeigen den Druck über die Zeit, desto steiler die Kurve, desto schneller ist der Kompressor.

Zur Berechnung des mittleren Schallpegels errechneten wir jeweils die Mittelwerte des Schallpegels pro Messung zwischen 1 und 12 bar, anschließend mittelten wir alle Messungen eines Kompressors. Der mittlere Schallpegel ist in dBA (Dezi-Bel A-Bewertet) angegeben. Je höher der Wert, desto lauter ist die Schallquelle. Da Dezi-Bel eine logarithmische Größe ist, ist eine 10-dB-Erhöhung bereits eine Verdopplung der wahrgenommenen Lautstärke.

Zur Wahrheit gehört auch die Wiederholbarkeit und Messunsicherheit. Bei insgesamt 10 Messungen an 2 unterschiedlichen Tagen desselben Kompressors betrug die Standardabweichung der Zeit von 0 bis 12.5 bar σZeit 5.82 s, während die Standardabweichung des mittleren Schallpegels zwischen 1 und 12 bar σSchallpegel 0.45 dBA betrug. Der Absolutwert der Lautstärke ist laut Kalibrierung des Schallpegelmessgerätes mit ±3.9 dBA zu werten, wobei dies nicht auf die Differenzen der einzelnen Kompressoren untereinander zutrifft. Hier ist von einer Normalverteilung auszugehen, welche basierend auf der Standardabweichung σSchallpegel 0.45 dBA, eine 95 % Sicherheit zum angegebenen Wert von ±0.882 dBA haben.

Abschließend wollen wir die Ergebnisse der einzelnen Messreihen natürlich nicht vor Euch geheim halten, daher die einzelnen Messwerte in tabellarischer Form:

KompressorZeit (0 - 12.5 bar) [s]Schallpegel (1 - 12 bar) [dBA]
min.max.avg.min.max.avg.
Streetec Comp 1 EVO55557456479.380.079.7
Streetec Comp 2 EVO42243743079.880.079.9
Viair 444C49451650679.480.880.1
Viair 480C64566165481.181.881.5
Viair 485C Gen 256958557780.381.781.1